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Rocco Müller

Der elektronischen Musik verfallen

Rocco Müller, geboren am 27. März 1971 in Lichtenstein (Sachsen), beschäftigt sich schon seit frühester Kindheit mit der Musik. Angefangen hat alles im Jahr 1979, als sein Vater das Lied "Stuntman" von Edgar Froese auf Kassette aufnahm und in der Folgezeit immer wieder abspielte. Einen weiteren großen Einfluss hatte die Musik von Pink Floyd auf ihn. Insbesondere die instrumentalen Passagen der britischen Rockband faszinierten ihn am meisten.

Mitte der 1980er Jahre wurde Rocco Müller im Radio auf die Band "Tangerine Dream" aufmerksam. Ihre Musik, die rein auf elektronischer Klangerzeugung beruhte, hob sich von der breiten Masse ab und traf bei ihm genau ins Schwarze. Als er durch das Jugendradio DT64 erfuhr, dass die Gruppe 1967 von Edgar Froese gegründet wurde, schloss sich für ihn der Kreis, der mit dem Song "Stuntman" begann. Diese Art von Musik wollte er auch machen. Der einzige in der DDR erhältliche Synthesizer war für ihn allerdings unerschwinglich, woraufhin er eine Akustikgitarre benutzte, die er mit Metallsaiten bespannte und mit einem Tonabnehmer ausstattete. Die ersten Erfolge waren jedoch bescheiden und Frust machte sich breit.

1986 erhielt Rocco Müller von einem Freund mit Kontakten nach Westdeutschland einen Bastelsatz für einen Synthesizer. Dadurch war es ihm möglich, die Grundlagen elektronisch erzeugter Klänge zu erlernen. Nach der Wende kaufte er sich schließlich seinen ersten Synthesizer – ein Kawai K4, den er mit Heimcomputern von Amiga und Atari erweiterte. Von nun an konnte er erstmals Lieder selbst komponieren und abspeichern. Über zehn Jahre kreierte Rocco Müller eigene Songs und Phrasen. Dann der Schock: all seine Kassetten wurden ihm gestohlen, der Jungmusiker musste wieder von Neuem beginnen.

Seinen ersten und bislang einzigen öffentlichen Auftritt absolvierte Rocco Müller 2002 während einer Benefizveranstaltung anlässlich des Jahrhunderthochwasser im Bergbaumuseum Oelsnitz. Ein Jahr später veröffentlichte er seine erste eigene CD mit dem Titel "Andalusien Steps" und gründete sein eigenes Plattenlabel namens "SoundXTwo Records". Später nannte er es in "Plutostreet" um.

Um sich ein finanzielles Standbein zu schaffen, absolvierte Rocco Müller im Anschluss eine vierjährige Berufsausbildung. Nach dem erfolgreichen Abschluss konnte er sich ab 2007 wieder verstärkt der Musik widmen.

2012 und 2013 brachte Rocco Müller zwei weitere CDs auf den Markt - mit den Titeln "Don't Stop Dreaming" und "Review One – the Last Ten Years". 2014 veröffentlichte er sein bislang letztes Album namens "Clouds". Darüber hinaus existieren weitere Onlineveröffentlichungen, wie "Brave Bird on Hitchcock´s Island", "Lost Tracks", "The Flood – Lost Tracks 2", um nur einige zu nennen. Derzeit arbeitet er zusammen mit Christian Fiesel aus Hamburg, den er über das Internet kennengelernt hat, an einem neuen Album. Zusammen gründeten sie das Projekt "FM.tronica"

In den kommenden zwei Jahren sind weitere Live-Auftritte geplant.

Georg Dostmann, freier Journalist